Rund sieben Stunden dauert die Fahrzeit von Deutschland in die Schweiz. Je nach Abfahrtsort werden daraus leicht acht Stunden, dann sollten Sie aber angekommen sein. Das Land ist dafür ausgelegt, mit dem Auto entdeckt zu werden, denn die Infrastruktur ist qualitativ hochwertig. Wenn Sie sich für einen Trip mit dem Camper entscheiden oder auch nur mit dem SUV einreisen, müssen Sie ein paar Unterschiede zwischen Deutschland und der Schweiz kennen.
In der Schweiz müssen Sie Maut bezahlen
Wer mit dem Auto in die Schweiz fährt, kommt an der Maut nicht vorbei. Statt streckenabhängiger Gebühren setzt die Schweiz auf eine Jahresvignette. Diese ist für alle Autobahnen und Autostraßen Pflicht und gilt immer für ein Kalenderjahr.
Die Vignette ist vergleichsweise günstig, lohnt sich aber nur, wenn Sie tatsächlich die Autobahnen nutzen. Alternativ lassen sich viele Regionen auch über gut ausgebaute Landstraßen erreichen. Das dauert länger, ist aber landschaftlich oft reizvoller. Wer eine Klebevignette kauft, muss die Vignette gut sichtbar an der Windschutzscheibe anbringen. Lose im Handschuhfach zählt sie nicht. Eine praktische Alternative ist die digitale Vignette, damit erspart man sich das Anbringen und Entfernen der Vignette.
Kontrollen sind häufig und Bußgelder bei fehlender Vignette deutlich höher als der Kaufpreis. Sparen lohnt sich hier also nicht.
Beachten Sie die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Land
In der Schweiz wird Geschwindigkeit sehr ernst genommen. Die allgemeinen Höchstgeschwindigkeiten liegen bei 50 km/h innerorts, 80 km/h außerorts und 120 km/h auf Autobahnen. Was zunächst entspannt klingt, wird durch konsequente Kontrollen ergänzt.
Blitzer stehen nicht nur an bekannten Gefahrenstellen, sondern auch dort, wo man sie nicht erwartet. Toleranzen sind gering und Bußgelder können schnell teuer werden. Besonders heikel wird es bei deutlichen Überschreitungen. Dann drohen hohe Geldstrafen oder sogar ein Fahrverbot.
Promillegrenzen in der Schweiz sind streng
Die Schweiz erlaubt am Steuer maximal 0,5 Promille. Für Fahranfänger und Berufskraftfahrer gilt sogar ein Wert von 0,1 Promille, was faktisch ein Alkoholverbot bedeutet.
Wer gegen diese Regeln verstößt, muss mit harten Konsequenzen rechnen. Neben hohen Geldstrafen sind auch Führerscheinentzug und strafrechtliche Folgen möglich. Selbst geringe Mengen Alkohol können bereits ausreichen, um Probleme zu bekommen.
Gerade im Urlaub, wenn ein Glas Wein zum Abendessen dazugehört, sollten Sie das bedenken und das Auto stehen lassen oder auf alkoholfreie Alternativen ausweichen.
Mobiltelefone dürfen nur am Freisprecher genutzt werden
Das Smartphone am Steuer ist in der Schweiz ein echtes No-Go. Erlaubt ist die Nutzung ausschließlich über eine Freisprecheinrichtung. Schon das kurze Aufnehmen oder Weglegen des Handys kann als Verstoß gewertet werden.
Auch hier gilt: Die Strafen sind hoch und die Kontrollen konsequent. Wer navigieren möchte, sollte das Ziel vor Fahrtantritt einstellen. Alles andere lenkt ab und kann teuer werden.
Wildcampen ist in der Schweiz nicht verboten
Beim Thema Wildcampen herrscht oft Unsicherheit. Grundsätzlich ist Wildcampen in der Schweiz nicht pauschal verboten, aber stark reglementiert. Entscheidend sind der Ort, die Dauer und ob Naturschutzgebiete betroffen sind.
Oberhalb der Baumgrenze wird eine einzelne Übernachtung oft geduldet, sofern Sie keinen Müll hinterlassen und die Natur respektieren. In Naturschutzgebieten, Nationalparks und auf Privatgrundstücken ist Wildcampen hingegen untersagt.
Gerade mit dem Camper empfiehlt es sich, offizielle Stellplätze oder Campingplätze zu nutzen. Diese sind gut ausgestattet, landschaftlich attraktiv und ersparen Diskussionen mit Behörden oder Anwohnern.