Superfoods sind in aller Munde – ob auf Instagram, in Magazinen oder in der Werbung. Diese als besonders gesund gepriesenen Lebensmittel wie Chia-Samen, Goji-Beeren oder Quinoa versprechen zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Doch was ist dran an diesem Trend? Sind Superfoods wirklich ein Wundermittel für die Gesundheit oder handelt es sich eher um einen Marketing-Hype? In diesem Beitrag erfährst du mehr über das Phänomen Superfoods. 

Was wird unter Superfoods verstanden?

Der Begriff „Superfood“ ist keine wissenschaftlich fundierte Bezeichnung. Es handelt sich um einen Marketingausdruck. Er beschreibt Lebensmittel, die besonders nährstoffreich sind. Sie zeichnen sich durch einen hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralien, Antioxidantien und anderen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen aus. Beispiele dafür sind Chia-Samen, Goji-Beeren, Acai-Beeren, Spirulina oder Matcha.

In einigen Kontexten sind Superfoods besonders nützlich. Wer beispielsweise eine Saftkur kaufen möchte, kann den Körper entgiften und durch die in den Säften enthaltenen Superfoods seinen Körper trotzdem ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Eine weitere Option bietet sich zum Beispiel für Menschen, die keinen Kaffee vertragen. Matcha ist eine hervorragende Alternative zum Kaffee, um den ganzen Tag fit bleiben zu können. 

Die Wissenschaft hinter Superfoods

Die Versprechungen, die mit Superfoods einhergehen, sind groß: Sie sollen das Immunsystem stärken, den Stoffwechsel ankurbeln, die Haut straffen und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Viele Experten sind skeptisch, ob diese Lebensmittel wirklich so viel mehr leisten können als herkömmliche Nahrungsmittel. Der Schlüssel zu einer gesunden Ernährung liegt weniger in der Aufnahme von „Wundermitteln“. Eine gesunde Ernährung zeichnet sich mehr durch Ausgewogenheit und Vielfalt der Nahrungsmittel aus. Eine bunte Mischung an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten bietet viele gesundheitliche Vorteile.

Es gibt Studien, die die positiven Eigenschaften bestimmter Superfoods untersuchen. Diese Studien sind jedoch oft klein oder ihre Ergebnisse nicht eindeutig. Zum Beispiel wird Goji-Beeren ein hoher Gehalt an Antioxidantien nachgesagt, die freie Radikale bekämpfen und somit vor Zellschäden schützen können. Doch auch heimische Beeren wie Blaubeeren oder Himbeeren sind reich an Antioxidantien und deutlich preiswerter.

Heimische Alternativen zu exotischen Superfoods

Viele Superfoods wie Acai oder Quinoa werden aus entfernten Regionen importiert. Es gibt eine Menge an Alternativen, die ähnliche oder sogar bessere Nährstoffprofile aufweisen und lokal zu finden sind. So stehen beispielsweise Leinsamen dem viel gehypten Chia-Samen in nichts nach. Beide enthalten viele Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe. Aber Leinsamen sind regional und umweltfreundlich, da sie keine langen Transportwege benötigen. Ein weiteres Beispiel sind Hagebutten. Sie können häufig regional gesammelt werden. Sie enthalten mehr Vitamin C als viele tropische Früchte. Außerdem sind sie ein hervorragender Antioxidantien-Lieferant. 

Der Einfluss auf die Umwelt 

Die Umweltbilanz sollte bei der Betrachtung von Superfoods nicht außer Acht gelassen werden. Viele dieser Lebensmittel werden unter intensiver Nutzung von Wasser und Land angebaut und über weite Strecken importiert. Die Nachfrage nach Quinoa hat zum Beispiel dazu geführt, dass der Preis für das Getreide in den Anbaugebieten in Südamerika stark gestiegen ist. Dadurch wird es für die einheimische Bevölkerung schwieriger, sich ihr traditionelles Grundnahrungsmittel zu leisten. 

Balance ist die Lösung

Auch wenn Superfoods ohne Zweifel gesunde Inhaltsstoffe bieten, sollte man den Hype um diese Lebensmittel kritisch hinterfragen. Es gibt keine Wunderpille, die allein für eine optimale Gesundheit sorgt. Viel wichtiger ist eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung. Eine solche Ernährungsweise kann lokale und auch exotische Lebensmittel beinhalten. Wenn man dabei noch auf Umwelt und Nachhaltigkeit achten möchte, kann man auf heimische Alternativen zurückgreifen. Wer sich ausgewogen ernährt und einen gesunden Lebensstil pflegt, benötigt also keine Superfoods, um fit zu bleiben. Sie können eine gesunde Ernährung ergänzen, aber nicht ersetzen.

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