Italien gehört seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Urlaubszielen der Deutschen. Wir reisen gern an die Amalfi-Küste, nach Rom, Mailand und Florenz, genießen das Meer und die kulturelle Vielfalt des Landes. Ganz im Südosten Italiens liegt jedoch ein ganz besonderer Schatz, der zwar vielleicht nicht ganz oben auf der Liste unserer Reiseziele steht, dafür aber mit kulinarischen Highlights und der malerischen Schönheit einer Postkarte überzeugt. Die Region Apulien befindet sich am Absatz des Stiefels, als den wir Italien so gerne verstehen. An der östlichen Grenze Apuliens ist die Adria, die mit ihrer etwas höheren Temperatur als im Mittelmeer auch außerhalb der Hauptsaison zum Baden einlädt. Im Süden Apuliens grenzt das Land an das Ionische Meer, das mit strahlendem Blau ein ganz besonderes Flair schafft. Der Susumaniello stammt aus dieser märchenhaften Gegend.
Das kulturelle Erbe Apuliens
Insgesamt erstreckt sich die Region Apuliens, die im Italienischen Puglia genannt wird, über 800 Küstenkilometer. Nicht nur ihr kristallklares Wasser, sondern auch die wilden Nationalparks und beeindruckenden Felsenlandschaften bleiben nach einem Besuch in Erinnerung. Hier finden Touristen auch die Trulli von Alberobello, weiß getünchte Rundhäuser, die so beeindruckend sind, dass sie zum UNESCO-Welterbe zählen. Die historische Stadt Lecce wird für ihre barocke Architektur als Florenz des Südens gefeiert, die Stadt Ostuni thront als “weiße Stadt” auf den Hügeln Apuliens und die Hauptstadt Bari glänzt mit ihrer historischen Altstadt sowie einem Hafen, der schon seit Langem einen bedeutenden Knotenpunkt auf den Handelsstraßen der Italiener darstellt. Kulturell hat die Region also wirklich einiges zu bieten.
Die kulinarische Vielfalt Apuliens
Besonders beliebt ist die Region Apulien aber auch für ihre kulinarische Vielfalt. Die traditionelle Pasta dieses Küstenstreifens ist Orecchiete, eine Nudelsorte, die kleinen Öhrchen gleicht und am liebsten mit Stängelkohl serviert wird. Dieses Gemüse erinnert an Broccoli und passt besonders gut zu den Nudeln. Auch frische Meeresfrüchte, kalt gepresstes Olivenöl und der regionale Burrata bezaubern sowohl Einheimische als auch Besucher. Sie werden bei traditionellen Festen genossen und begleiten traditionelle Tänze wie die “Pizzica”. Dabei fließt in der Regel auch gerne reichlich Wein, denn Apulien verfügt über eine exzellente Vielfalt der edlen Tropfen. Ihre bekanntesten Weine sind der trockene Rotwein Primitivo di Manduria und der vielschichtige Negroamaro. Auch er ist rot. Beide Weine sind bekannt und beliebt, sodass sie immer wieder einen ganz besonderen Wein überschatten: den Susumaniello. Er ist eine seltenere rote Rebsorte der Region und wird vor allem in der Provinz Brindisi angebaut. Sein Name leitet sich vom italienischen Wort “somarello” ab, was so viel bedeutet wie “Eselchen” und deshalb vielleicht eher unpassend erscheint. Tatsächlich passt der Name jedoch sehr gut, denn die Rebe des Susumaniello konnte schon immer besonders viele Trauben tragen und erinnerte die Winzer deshalb schon früh an einen Esel, der schwere Lasten trägt.
Der Charakter des Susumaniello
Die jungen Reben des Susumaniello sind besonders ertragreich. Deshalb produzieren Winzer vor allem in den ersten Jahren viel des köstlichen Weins. Angebaut wird er dabei überall in der Region, schließlich ist die Rebe eine der autochthonen Sorten Apuliens. Erst in den letzten Jahren wurde sie weiterentwickelt und kultiviert. Der Susumaniello selbst ist tiefrot in seiner Farbe und schmeckt oft nach dunklen Beeren wie Brombeeren und Schwarzkirschen mit würzigen Aromen von Kräutern. Und in manchen Fällen sogar Schokolade. Vollmundig und tanninreich passt er besonders gut zu gegrilltem Fleisch wie Lamm und Rind, aber auch zu Wild und gereiftem Käse. Wer es besonders apulisch mag, kombiniert den Susumaniello gern mit Orecchiette – in diesem Fall mit Ragu.