Obwohl der Höhenflug des Bitcoins mit einem Rekordwert von knapp 20.000 Euro fast drei Jahre her ist, steht er bei vielen Tradern und Investoren noch immer im Fokus. Eine zuverlässige Prognose im Bereich der Kryptowährungen aufzustellen, ist äußerst schwierig. Der Markt ist jung und unreguliert, er hält jederzeit positive sowie negative Überraschungen für uns bereit. Der Kurswert steht und fällt mit der Nachfrage. Ob und wann langfristige Investoren ihre Coins abstoßen, bleibt uns verborgen. Außerdem ist kaum einschätzbar, wie viele Menschen sich in näherer oder weiterer Zukunft am spannenden Bitcoin-Geschäft beteiligen werden.

Bitcoin 2020: Kursplus von mehr als 80 Prozent

Anfang 2020 präsentierte ein Krypto-Portal eine Zusammenfassung von Kursprognosen verschiedener Experten. Das Jahresende ist nicht mehr weit entfernt – ein guter Zeitpunkt, um die Qualität der Prognosen unter die Lupe zu nehmen. Tatsache ist: Vom Einbruch der Finanzmärkte im März wurde auch der Bitcoin-Kurs in Mitleidenschaft gezogen. Danach zeigte sich jedoch schnell wieder ein Aufwärtstrend: zunächst auf das Vorkrisenniveau, anschließend auch darüber. Das Gesamtbild für 2020 sieht gut aus. Bisher weist der Kurs ein Plus von über 80 Prozent aus. Mit Stand Ende Oktober notierte der Bitcoin bei etwa 13.100 US-Dollar.

Brave New Coin-CEO Fran Strajnar

Deutlich danebengelegen hat Fran Strajnar. Er erklärte im Mai 2019: „Die Adaptionsraten sind weiterhin ziemlich stabil und […] korrelieren stark mit dem Preis. Wenn also die Menschen nicht aus irgendeinem Grund einfach aufhören, Bitcoin weiter zu adaptieren, sollten wir spätestens am 1. Januar 2020 200.000 Dollar pro Bitcoin sehen.“ Es sollte anders kommen: Zu diesem Zeitpunkt in den Bitcoin investieren erforderte nur den Einsatz von 7.193,66 US-Dollar. Selbst das Jahreshoch lag mit 13.848 US-Dollar weit von der Vorhersage Strajnars entfernt. Allerdings muss man ihm zugutehalten, dass er damals darauf hinwies, dass der Krypto-Kurs nur schwer vorhersagbar sei.

Fundstrat-Analyst Thomas Lee

Er teilte im Februar 2019 mit, dass mit einem Kurs von 40.000 US-Dollar bis 2022 gerechnet werden könnte. Neun Monate später nahm er jedoch eine Kurszielanpassung auf 25.000 US-Dollar vor. Lee sagte dazu: „Kryptowährungen sind Vermögenswerte mit Netzwerkwert, das heißt, je mehr Menschen diesen Vermögenswert besitzen, desto größer ist der tatsächliche Wert.“ Er spricht von einer einfachen Formel für die Errechnung seines Kursziels: „Es handelt sich um eine Protokollfunktion – wenn Sie also die Anzahl der Benutzer verdoppeln, die den Vermögenswert halten, erhalten Sie eine Vervierfachung des Wertes. Um auf 25.000 US-Dollar zu kommen, benötigen Sie im Wesentlichen etwas weniger als das Vierfache an Wertzuwachs. Was bedeutet, dass Sie die Anzahl der Personen, die Bitcoin besitzen, verdoppeln müssen.“ Damit ist Thomas Lee zwar gleichfalls weit von dem derzeitigen Wert des Bitcoins entfernt, allerdings kann innerhalb eines guten Jahres noch viel passieren.

Autor und Händler Peter Brandt

Bei seiner im November 2019 gestellten Prognose legte er sich auf keinen genauen Zeitraum fest. Peter Brandt teilte damals mit, dass der Bitcoin-Kurs langfristig gesehen unter ein Niveau von 6.800 US-Dollar rutschen könne. Danach sei eine Steigerung auf über 50.000 US-Dollar möglich. Für sich behielt er, wann diese anstehen könnte. Eine Änderung seiner Einschätzung von Brandt kam bereits einen Monat später. Zu diesem Zeitpunkt sah er einen Einbruch vor den von ihm vermuteten Kurserhöhungen auf unter 6.800 US-Dollar als unrealistisch an. Vielmehr würde der Bitcoin auf einem stabilen Niveau verharren.

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