Ob am Arbeitsplatz, beim ersten Date oder beim letzten Schwimmbadbesuch: Mangelndes Selbstvertrauen ruiniert vielen Menschen den Spaß, führt zu Frust und Unbehagen, wirft Selbstzweifel auf und verhindert ein selbstsicheres Auftreten. Daher sehnen sich zahlreiche Menschen nach mehr Selbstvertrauen. Erfahren Sie, warum gesundes Selbstvertrauen so wichtig ist und wie Sie es nachhaltig stärken können.
Warum Selbstvertrauen nicht arrogant ist
Bei dem Gedanken, das eigene Selbstvertrauen zu stärken, fürchten viele Menschen, dass sie überheblich und arrogant wirken könnten. Dabei geht es bei gesundem Selbstvertrauen nicht darum, sich besser als andere Menschen zu finden. Vielmehr ist das Ziel, sich selbst mit all den eigenen Ecken und Kanten anzunehmen und zu akzeptieren.
Ein gesundes Maß an Selbstvertrauen kommt aus uns selbst heraus. Menschen, die unter Selbstzweifel leiden, nähren sich ausschließlich von externer Bestätigung. Sie suchen nach Komplimenten, fühlen sich erst mit einem Partner an ihrer Seite liebenswert oder werden nie satt von Karriere-Erfolgen – alles, um die innere Leere zu füllen. Doch das ist gefährlich. Bleiben die Komplimente aus oder trennt sich der Partner, so folgen die Minderwertigkeitsgefühle. Selbstvertrauen bedeutet, sich trotz solcher Rückschläge bedingungslos anzunehmen. Geben Sie Ihrer Umwelt nicht die Macht, über Ihr Wohlbefinden zu entscheiden.
Warum wir uns manchmal nicht liebenswert fühlen
Menschen werden nicht einfach mit einem geringen Selbstvertrauen geboren. Minderwertigkeitsgefühle sind quasi etwas Antrainiertes. Gerade in der Kindheit eignen sich Menschen Glaubenssätze an, die sie meist ihr ganzes Leben begleiten. Die elterliche Erziehung, schulische Pädagogik-Maßnahmen und Einflüsse von anderen Kindern prägen die ersten Lebensjahre im Besonderen. Hinzukommen die Eindrücke aus Medien, etwa Werbungen, die Abnehm-Wunder verkaufen möchten oder die perfekt bearbeiteten Bilder aus Modemagazinen. Hört man in der Kindheit etwa oft, man solle nicht so viel essen, sonst werde man zu dick, so kann sich dies im späteren Leben insofern ausdrücken, dass der eigene Wert von der Zahl auf der Waage abhängig gemacht wird.
Soziale Medien bringen neue Probleme mit sich. Ständig vergleichen wir uns mit Bildern fremder Menschen. Vielleicht kennen Sie ein ähnliches Szenario: Sie sind mit Freundinnen auf einer Party, haben Spaß und wollen den Abend etwa mit witzigen Bildern einer Fotobox festhalten. Am nächsten Morgen sehen Sie die Fotos und finden sich einfach nur unattraktiv. Bearbeitete Bilder mit etlichen Filtern, professionellen Kameras und Posing in den sozialen Medien vermitteln, dass Perfektion ein Standard ist. Aber das stimmt nicht. Menschen sind weitaus komplexer als Momentaufnahmen und 2D-Fotos. Bilder sind kein akkurates Abbild der Realität und zudem zeigen sie nicht, welch liebenswürdige Persönlichkeiten hinter ihnen stecken.
Wie man Selbstvertrauen stärkt
Selbstvertrauen stärkt sich nicht über Nacht und bedeutet unter Umständen ein großes Maß an Arbeit. Doch es lohnt sich. Um die Motivation hochzuhalten, kann es beispielsweise helfen, die eigenen Wünsche und Ziele zu visualisieren. Stellen Sie sich vor, wie es wäre, selbstbewusst zu sein.
Des Weiteren empfiehlt es sich, ein Tagebuch zu führen. In diesem sammeln Sie beispielsweise Komplimente, die Sie bekommen haben, notieren große und kleine Errungenschaften des Tages, positive Erfahrungen, mutige Momente oder sonstige gute Dinge, die Ihnen einfallen. Dabei ist es wichtig, nicht aufzuhören, bis Ihnen etwas eingefallen ist. Auf diese Weise entsteht ein Sammelsurium an Argumenten, die für Ihre Liebenswürdigkeit sprechen, das Sie sich immer dann vor Augen führen, wenn sich die unsichere Stimme im Kopf wieder meldet.
Wenn Sie von sehr starken Minderwertigkeitsgefühlen geplagt werden, empfiehlt sich zudem ein Arztbesuch. Eine Psychotherapie kann in solchen Fällen wirksam weiterhelfen. Ansonsten eignet sich die Lektüre von professionellen Ratgebern, die in aller Ausführlichkeit weiterführende Tipps und Tricks vermitteln.