Der Genuss von Wildfleisch – ganz gleich, ob nun Hirsch, Wildschwein oder Wildente – wird traditionell mit der Herbstzeit in Verbindung gebracht. Doch mittlerweile lässt sich diese Besonderheit auch ganzjährig verkosten und allzeit in den persönlichen Speiseplan aufnehmen. Unabhängig des Anlasses, sei es nun ein gemütlicher Abend zu Hause oder ein festliches Dinner mit den Liebsten, stellt sich hierbei die Frage, wie das Wild am besten begleitet wird. Insbesondere die Wahl der passenden Getränke soll hier im Vordergrund stehen. Ganz klassisch bietet sich dabei ein Wein an. Doch welcher Wein zu Wild passt perfekt? 

Welcher Wein zu Wild: Rot oder weiß?

Auf der Suche nach einem Begleitwein zu Wild gilt es zunächst, die aromatischen Besonderheiten von Wildfleisch zu ergründen. Im Allgemeinen gilt dieses als besonders kräftig und charakteristisch im Geschmack. Es tendiert dadurch schnell dazu, Getränke und andere Beilagen zu übertönen und erfüllt die Geschmacksknospen durch eine prominente Dominanz. Dieser geschmacklichen Überlegenheit muss der Wein zu Wild unweigerlich trotzen können. Andernfalls geht er kulinarisch vollends unter. 

Die Frage, welcher Wein zu Wild passt, ist also durch einen kräftigen, geschmackvollen und aromatischen Tropfen zu beantworten. Diese Aufgabe erfüllt klassischerweise Rotwein, frei nach der Daumenregel “roter Wein zu rotem Fleisch”. Bei Weißweinen hingegen ist das Risiko hoch, dass sie in Konkurrenz zum Wild ihr Potenzial nicht entfalten können. Das muss allerdings nicht unbedingt heißen, dass ein Weißwein zu Wild immer eine unbedachte Wahl ist. Hier spielt selbstverständlich auch der persönliche Geschmack eine große Rolle. Sollte die Wahl letztlich auf einen Weißwein fallen, dann bestenfalls auf einen Wein mit kräftigem und nachhaltigem Geschmack, beispielsweise ein Riesling oder Gewürztraminer. 

Wein zu Wildschwein 

Klassischerweise findet sich Wildschwein als Schmorgericht auf dem Teller wieder. In der Art und Weise, wie dies zubereitet wird, spielt Wein bereits eine entscheidende Rolle. Naheliegend ist hier die Wahl auf jenen Rotwein, der auch im Kochprozess verwendet wurde. Ein Dilemma ergibt sich allerdings dann, wenn der Begleitwein ein besonders edler Tropfen ist, der nicht unbedingt zum Kochen “verschwendet” werden soll. Dann darf auch gemischt werden, wobei die beiden Weine nicht zu stark voneinander abweichen sollten. Einen Rotwein zum Kochen und einen Weißwein als Getränk zu verwenden, kann zu geschmacklichen Disharmonien führen. 

Wildschweinfleisch verfügt über einen intensiven und kräftigen Geschmack. Auch so sollte entsprechend der Wein ausfallen. Ein gehaltvoller und aromatischer Rotwein, beispielsweise aus den Rebsorten Merlot, Lemberger, Pinotage oder Carmenère, kann diesen Ansprüchen hervorragend gerecht werden.  

Wildgeflügel und der passende Wein

Die Auswahl an Wildgeflügel beschreibt sich als ebenso beliebt wie vielfältig. Ob Fasan, Wildente oder Wildgans, Rebhuhn, Wachtel oder Wildtaube: Sie alle zeichnen sich durch einen eher dezenten, aber doch merklichen Wildgeschmack aus. Dadurch unterscheiden sie sich allerdings von den intensiven und dominanten Aromaten des Wildschweins. Welcher Wein zu Wildgeflügel passt, ist deshalb auch etwas anders zu beantworten. Ein fruchtiger Rotwein à la Pinot Noir, Malbec oder Mourvèdre sind hier zum Beispiel eine gute Wahl. Doch auch körperreiche Weißweine können das Geschmackserlebnis gekonnt abrunden. Darunter fallen zum Beispiel ein Chardonnay oder Pinot Gris mit einer gewissen Holzfassreife. 

Welcher Wein zu Hirsch und Reh?

Zuletzt dürfen auch Hirsch und Reh in der Überlegung um den passenden Wein zu Wildfleisch nicht fehlen. Dabei ist Reh im Vergleich zu Hirsch geschmacklich dezenter und etwas weniger aromatisch. Insbesondere Rehrücken gilt als äußerst zart. Hierzu passt ein eleganter, fruchtig-süßlicher Rotwein, der das dezente Aroma aufgreift. Gerade bei rosanem Fleisch gelingt diese Harmonie am besten mit einem Pinot Noir. 

Bei Hirsch eignet sich ebenfalls ein Rotwein hervorragend – allerdings ist auf einen Vertreter der kräftigeren Sorte zurückzugreifen. So zeichnet sich das Hirschfleisch durch einen ausgeprägteren Wildgeschmack aus, dem der Wein entsprechend gerecht werden muss. Ein tanninreicher und aromatischer Rotwein, beispielsweise ein kräftiger Merlot, Malbec oder Cabernet Sauvignon, sind hier immer eine gute Wahl.

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