Kaum eine Elsässer Spezialität ist wohl so bekannt wie der Flammkuchen. Was einst von Bäckern genutzt wurde, um die Ofenhitze zu bestimmen, gilt heute als kulinarischer Leckerbissen. Vor allem in Frankreich und im Südwesten Deutschlands ist der Flammkuchen verbreitet. Doch wer Flammkuchen angemessen servieren möchte, sollte dies nicht ohne den dazugehörigen Wein tun. Flammkuchen und Wein bilden in der französischen Kultur wichtige Stützen und sind so untrennbar wie Pech und Schwefel. Doch welcher Wein zu Flammkuchen erweist sich als geeignet?
Welcher Wein zum klassischen Elsässer Flammkuchen?
Der Prototyp Flammkuchen, wie er den meisten Menschen bekannt ist, findet sich in der klassischen Elsässer Version mit Speck und Zwiebeln auf Sauerrahm wider. Da der Teig des Fladens kaum bis keinen Eigengeschmack aufweist, ist der Belag ganz besonders entscheidend für die Frage, welcher Wein zu Flammkuchen gewählt werden sollte. Dabei stehen sich in der Elsässer Variante der salzige Speck und die süßlichen Zwiebeln gegenüber. Auf der Suche nach einem geeigneten Wein ist es empfehlenswert, zumindest eine dieser Geschmacksrichtungen aufzugreifen.
Dies ist auch der Hauptgrund, weshalb Rotwein eher kein guter Kandidat für einen Wein zu Flammkuchen ist. Die enthaltenen Tannine bringen eine bittere Note, die den Geschmack des Flammkuchens überschatten und eine weniger wünschenswerte Kombination für die Geschmacksknospen bilden. Weißwein eignet sich deshalb im Allgemeinen besser. Wer dennoch nicht auf die rote Variante verzichten möchte, sollte sein Glas mit einem leichten und tanninarmen Rotwein füllen.
Daneben ist es kein Zufall, dass auf den herbstlichen Weinfesten der deutschen Weinregionen oftmals Flammkuchen in Kombination mit neuem Wein angeboten wird. So eignet sich Federweißer mit seiner süßlichen Note beispielsweise hervorragend, um gemeinsam mit den Zwiebeln ein harmonisches Geschmackserlebnis zu vollenden. Da neuer Wein bekanntermaßen an zeitliche Begrenzungen gebunden ist, Flammkuchen aber das ganze Jahr über genossen werden kann, braucht es außersaisonale Alternativen. An dieser Stelle kann ein Riesling ebenfalls die Frage, welcher Wein zu Flammkuchen passt, gut beantworten. Ein trockener Riesling von der Mosel mit ausgeprägter Mineralik greift die salzige Note des Specks ab, während fruchtige bis liebliche Pfälzer Varianten in Harmonie mit den Zwiebeln stehen. Auch ein französischer Auxerrois eignet sich bestens für den Genuss des Flammkuchens.
Vielfältige Weine für vielfältige Flammkuchen-Variationen
Der klassische Elsässer Flammkuchen hat sich über die Jahre längst weiterentwickelt. Die verschiedensten Kombinationen an Belag sind dank der geschmacklichen Neutralität des Teiges denkbar. Um die Frage zu beantworten, bedarf es daher eines genaueren Blickes auf die unterschiedlichen Möglichkeiten.
Eine verbreitete Variante ist zum Beispiel der Flammkuchen mit Ziegenkäse oder Walnüssen. Die feine Würze vom Käse und die süßlichen Aromen der Walnüsse brauchen einen Wein zum Flammkuchen, der dies nicht überschattet. Eine gute Wahl ist in diesem Fall etwa ein Weißburgunder.
Insbesondere in Richtung Mittelmeer findet sich nicht selten eine mediterrane Version des Flammkuchens mit Rucola und Tomaten, teils auch mit Auberginen oder Fisch. Bei diesen eher deftigen Flammkuchen darf auch der Wein etwas dominanter und kräftiger sein. Es ist letztendlich immerhin eine Frage des Belags. Hier kann auch mit Rosé eine gute Wahl getroffen oder ausnahmsweise ein leichter Rotwein mit wenig Tanninen, fruchtiger und säuerlicher Note gewählt werden.
Süßer Flammkuchen: Welcher Wein zum Dessert?
Nicht ganz unüblich, aber auch keineswegs verbreitet ist der süße Flammkuchen, der als eine Art Dessert fungiert. Ob belegt mit Äpfeln, Birnen und Zimt oder als Schokoladen- und Nougat-Creme Variante: Der Wein zum süßen Flammkuchen sei gut überlegt. Als Faustregel lässt sich festhalten, dass der Wein süßer sein muss als der Flammkuchen. Wird diese Regel verletzt, so kann die Weinsäure schnell eine unharmonische Kombination aus süß und sauer schaffen, die das Geschmackserlebnis stört.
Besonders süßer Flammkuchen, der mit einem schokoladigen Belag ausgestattet ist, kann daher beispielsweise mit einer lieblichen Spätlese oder gar Beerenauslese gepaart werden. Für fruchtigen Flammkuchen eignet sich ein feinherber Riesling, Grauburgunder oder Vergleichbares.
Die Kombinationsmöglichkeiten und die Antwort, welcher Wein perfekt passt, ist nicht nur abhängig vom jeweiligen Teig-Belag, sondern selbstverständlich auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Was richtig und was falsch ist, lässt sich also nicht ganz beantworten. Lediglich die Ausformulierung eines Leitfadens mit einigen Inspirationen ist an dieser Stelle angebracht.