Auch, wenn sich ein Großteil der österreichischen Bevölkerung nur ungern mit finanziellen Themen beschäftigt, steigt das Interesse an der Börse langsam aufgrund der lang anhaltenden Niedrig- oder gar Minuszinspolitik an. Laut aktuellen Umfragen kann sich jeder vierte Bürger den Kauf von Wertpapieren zumindest vorstellen. Vergleicht man die Zahl mit der vor zwei Jahren, ist ein deutlicher Wandel eingetreten: Damals war es nur jeder neunte Österreicher.

Erleichterung des Aktienhandels durch Trading Apps

Tatsächlich machten viele Bürger bisher einen großen Bogen um den Kapital- und Aktienmarkt Österreich. Die nicht enden wollende Zinsdiät sorgt jedoch dafür, dass einige von ihnen heute nicht mehr Sparbücher, sondern Trading Apps zum Verwahren bzw. Vermehren ihres Kapitals bevorzugen. Sie machen den Einstieg in den Aktienhandel auch für Börsenanfänger leicht. Zu den Vorteilen einer modernen, hochwertigen App zählen:

  • die Möglichkeit, die Kapitalgeschäfte unterwegs jederzeit tätigen zu können
  • eine leichte Bedienbarkeit, die eine schnelle Nutzung möglich macht, ohne dass zuvor eine stundenlange Einarbeitungszeit erforderlich ist
  • eine übersichtliche Gestaltung aller Informationen, die rasche Entscheidungen auf exakter Grundlage ermöglicht
  • das Angebot an zahlreichen verschiedenen Investment-Alternativen, von Aktien über ETFs und CFDs bis zu Kryptowährungen
  • das kostenlose Demo-Konto zur Funktionstestung und Bekanntmachung mit der Benutzeroberfläche
  • die gebührenfreie Nutzung

Warum die österreichische Finanzbranche eine Aufbruchsstimmung verzeichnet

Als Auslöser werden die kapitalmarktfreundlichen Passagen im türkis-grünen Regierungsprogramm genannt. Der Voestalpine-Finanzvorstand sowie Präsident des Aktienforums, Robert Ottel, gab bekannt: „Ich fühle mich wie ein Marathonläufer kurz vor dem Ziel.“ Zehn Jahre lang trat er mit den stets gleichen Wünschen an die Politik heran, jetzt sieht er den Erfolg. Die Regierung habe sein Ansinnen in wesentlichen Teilen in ihrem Programm aufgenommen. Dies kommt dem steigenden Interesse der österreichischen Bevölkerung an Wertpapieren entgegen. Gemäß einer Umfrage begründet sich der Sinneswandel im Aktienmarkt Österreich wie folgt: Knapp einem Dreiviertel der Befragten ist bewusst, dass die Inflationsrate den Sparzins übertrumpft. Sie erkennen klar den kontinuierlichen Verlust der Kaufkraft, der im Zuge der Nullzinspolitik seit langer Zeit feststellbar ist.

Zukunftsvorsorge junger Menschen

Umfragen haben ergeben, dass 60 Prozent der Österreicher nur wenig Wissen über Aktien & Co. besitzen. Deshalb liegen ihre angesammelten Gelder noch immer vermehrt auf dem Sparbuch, auch wenn der Zinsertrag sich nahe oder auf dem Nullpunkt bewegt. Zurzeit weist der jüngere Teil der Bevölkerung – wenn überhaupt – nur einen geringen Besitz an Wertpapieren auf. Am meisten verbreitet ist die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge. Immerhin 13 Prozent der Befragten gaben an, in dieses Produkt investiert zu haben. Trotzdem ist die Anzahl der Vertragsabschlüsse seit längerer Zeit rückläufig. Ein Spitzenwert wurde im Jahr 2012 mit mehr als 1,6 Millionen verzeichnet, sechs Jahre später lag er nur noch bei 1,2 Millionen. Sowohl zahlreiche Versicherer als auch die gesamte Fondsbranche hat sich mittlerweile sukzessive aus diesem Neugeschäft zurückgezogen.

Im Moment zieht die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge wieder an. Insbesondere Menschen unter 30 Jahren sind heute an der prämiengeförderten Zukunftsvorsorge im Aktienmarkt Österreich interessiert. Dies teilte die Donau Versicherung mit – sie berichtet, dass die Vertragsabschlüsse dieser Personengruppe im Jahr 2019 mehr als die Hälfte des Gesamtvolumens ausmachte. Ralph Müller, der Generaldirektor, setzt  weiterhin auf das Produkt sowie auf Verbesserungen bei der Veranlagung. Eine gute Alternative sieht er in der Ermöglichung von Investitionen in den Wohnbau, Infrastrukturen und Projekte betreffend der Begrenzung des Klimawandels.

Österreich in der Schwebe

Robert Ottel sieht einiges im Land noch in der Schwebe, denn zunächst müssen die Regierungsvorhaben umgesetzt werden. Er hofft sowohl auf die Wiedereinführung der im Jahr 2012 abgeschafften Mindestbehaltedauer als auch auf weitere Verbesserungen seitens der Politiker. Er bezieht sich zum Beispiel auf die Abschaffung der steuerlichen Diskriminierung von Wertpapieren: Für sie beträgt die Kapitalertragsteuer 27,5 Prozent, für das Sparbuch 25 Prozent. Von Wichtigkeit ist außerdem, dass in Österreich allgemein eine bessere Finanzbildung gefördert werden sollte – der Mangel daran stellt letztendlich den Hauptgrund für die geringe Aktivität am Kapitalmarkt dar.

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