Schon lange gilt die Faustregel, dass Fisch stets mit Weißwein zu servieren ist. Heute betrachtet man die Frage, welcher Wein zu Fisch perfekt passt, etwas differenzierter. Grundsätzlich gilt es, darauf zu achten, die vergleichsweise feine Aromatik des Fisches zu unterstreichen und nicht zu überdecken. Daher sind Weißweine prinzipiell sehr gut geeignet.

Allerdings können auch verschiedene Rotweine den Geschmack des Fisches gut unterstreichen. Jene mit vielen Tanninen sind jedoch eher nicht geeignet, da sie in Kombination mit dem Fisch-Eiweiß einen unangenehmen Geschmack im Mund hinterlassen. Ansonsten ist der passende Weinbegleiter stark von der Art des Fisches und seiner Zubereitung abhängig. Deshalb soll es in diesem Beitrag darum gehen, welcher Wein zu Fisch die beste Wahl ist.

Welcher Wein zu Süßwasserfischen?

Zunächst muss zwischen den verschiedenen Lebensräumen der Fische unterschieden werden. Süßwasserfische wie Flussbarsch, Forelle und Saibling sind eher zart und sollten nicht von zu intensiven Weinen überwältigt werden. Wenn man sie leicht andünsten will – ohne starke Aromen – eignen sich leichte, junge Weißweine mit moderater Säure. Ein junger Weißburgunder oder ein Grauburgunder, genauso wie französischer Pinot Gris oder italienischer Pinot Grigio, wären eine gute Wahl. Fetthaltige Fische wie die Forelle können auch mit etwas intensiveren Weinen wie einem Riesling oder einem Silvaner serviert werden.

Welcher Wein zu Meeresfischen? 

Meeresfische hingegen sind oft etwas saftiger und aromatischer. Hierzu zählen unter anderem Dorade, Rotbarsch, Schellfisch, Kabeljau, Scholle und Heilbutt. Auch wenn diese nur sanft gedünstet werden, vertragen sie sich durchaus mit säurehaltigen und aromatischen Weinen. Ein Riesling, ein Silvaner oder ein Sauvignon-Blanc sind daher als geeignete Weinbegleiter zu empfehlen. Theoretisch kann auch ein leichter Rosé wunderbar harmonisch wirken. 

Rolle der Zubereitungsart

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie man Fisch zubereiten kann. Da sich diese stark auf den Geschmack auswirken, muss bei der Wahl des passenden Weins auch stets die Art der Zubereitung beachtet werden. 

Was passt zu gebratenem oder gegrilltem Fisch?

Eine sehr beliebte Zubereitungsart ist es, Fisch in der Pfanne anzubraten. Dabei entstehen intensive Röstaromen, die durch den Wein nicht zerstört, sondern unterstützt werden sollen. Der Wein sollte daher angenehm leicht sein und mit seinen Fruchtsäuren das Eiweiß des Fisches gut und sicher tragen. Je nach Grad der Röstaromen und Gewürze darf er durchaus auch etwas kräftiger sein. Ein Chardonnay, Grauburgunder oder Silvaner beispielsweise eignen sich hervorragend. Allerdings kann auch ein Rosé zu dieser Zubereitungsform serviert werden. Wird der Fisch sehr intensiv gewürzt und kräftig gebraten, ist sogar ein Rotwein wie der Spätburgunder denkbar. Dieser passt vor allem auch gut zu gegrilltem Fisch. Da durch das Grillen ebenfalls sehr starke Röstaromen entstehen, ist ein kräftiger Rotwein sogar empfehlenswert. Der Spätburgunder kann das Aroma ideal unterstützen.

Welcher Wein zu geräuchertem Fisch?

Vor allem bei fetthaltigen Süßwasserfischen ist auch das Räuchern eine sehr beliebte Zubereitungsart. Durch den Rauch erhalten die Fische ein ganz besonderes und äußerst intensives Aroma. Der Eigengeschmack des Fisches wird beinahe verdrängt und durch die Rauch-Aromen ersetzt. Besonders aromatische Weißweine mit viel Weinsäure können dem geräucherten Fisch eine erfrischende Note verleihen. Ein Riesling, ein gereifter Sauvignon Blanc oder ein Chardonnay mit zarten Holzaromen, die die Rauchnoten ergänzen, sind gute Optionen. Aber auch hier wird ein fruchtiger Rotwein sehr gut passen.

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